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20. März 2018

Mit der Russenpeitsche gegen schlechte Laune #5secondsthoughts

Zugegebenermaßen hat sich der Februar trotz klirrender Kälte zuweilen bereits nach Frühling angefühlt. Blauer Himmel und Sonne ohne Ende. Auf dem Tempelhofer Feld waren die ersten Hartgesottenen auf Picknickdecken zu sehen und verhältnismäßig vielen konnte man auf dem Arbeitsweg sogar den Ansatz eines Lächelns abringen. Schau an! Wenn also der Frühling ein bisschen so wird wie der Februar, dann ist doch alles tutti.

Na dann gibt’s ja von meiner Seite aus nichts mehr zu wünschen für die kommenden Monate, oder? Na gut, eine klitzekleine Kleinigkeit hätt ich noch.

Der Wechsel der Jahreszeiten bringt doch hoffentlich nicht nur längere Tage und mehr Sonnenstunden, sondern auch einen Change in der Meckermentalität. Die scheint in Zeiten von hasserfüllten Kommentarspalten und Clickbaitingartikeln ihren Höhepunkt erreicht zu haben und das nicht nur digital, sondern auch analog. Kaum ein Thema, das nicht zusammengezogene Augenbrauen und gedankliche Gewitterwolken hervorruft, kaum ein Thema, das nicht als Sprungbrett dient, mal so richtig schön in Ärger einzutauchen. Unbestreitbar gibt es genug Probleme auf der Welt und unbestreitbar ist auch, dass uns Politik, Gesellschaft oder das einzelne Individuum manchmal ganz schön reizen können. Doch frage ich mich, wird sich nicht zuweilen der globalen Vorgärten bedient, die eigene Unzufriedenheit in der Hoffnung hinauszuposaunen, sie möge ein paar bunte Tulpen in die hauseigenen Gärten der Langeweile bringen? No offense, liebe Berliner, ich mag ja den ruppigen Ton der Stadt, wünsche mir aber vom Umschwung des Wetters auch mal einen kleinen Umschwung der Laune. Weniger Lamentos, dafür ein paar Sonnenstrahlen mehr im Gemüt jedes Einzelnen, das wär doch was.

P.S.: Nörgelei am Meckern ist erlaubt. Glaub ich.


#5secondsthoughts sind digitale Meinungsäußerungen von uns Super-MitarbeiterInnen zu Themen, die uns bewegen. Einzige formale Fussfessel: Sie müssen in wenigen Sekunden erzählt sein. Denn mehr als 5 Sekunden Aufmerksamkeit gönnt einem die Generation-Timeline nicht.

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